Kredit-News Juni 2018 – ein Rück- und Ausblick: steigen die Zinsen bald wieder?

5. Juli 2018
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Die Jahresmitte ist erreicht. Für Sparer und Kreditnehmer stellt sich daher die Frage, wie sich bislang die Zinsen entwickelten und ob esin diesem Jahr noch zu einem Anstieg der Zinsen kommen könnte.Eine Zinswende könnte aufgrund der jüngsten Meldungen der EZB durchaus in Sicht sein. Zunächst wird die Zentralbank Ende des Jahres ihr vor allem in Deutschland umstrittenes Anleihenkaufprogramm auslaufen lassen; Mitte 2019 könnte es dann zu einer Zinserhöhung kommen.

Niedrige Sparzinsen: Lohnt sich eine Geldanlage noch?

Für Anleger stellt sich die Frage, ob es sich in diesem Jahr noch lohnen könnte, Geld anzulegen. Für sie ist vor allem interessant, ob sich die Sparzinsen 2018 noch erhöhen. Derzeit liegen sie aufgrund des niedrigen Leitzinssatzes auf einem Rekordtief. Seit 2008 senkte die Europäische Zentralbank immer weiter die Zinsen. Seit 2016 liegt der Leitzins nun auf 0,0 Prozent. Dies hat massive Auswirkungen auf Sparer. Auch auf Tages- und Festgeldgeldkonten sind die Guthabenzinsen weiterhin niedrig. Die niedrigen Zinsen bringen allerdings für Kreditnehmer einige Vorteile mit sich.

Könnten die Zinsen dennoch in diesem Jahr steigen? Bei Geldanlagen auf dem Sparkonto oder dem Tagesgeldkonto gingen die Zinsen Ende 2016 leicht nach oben, was jedoch im März 2016 durch die Festlegung des Leitzinses auf 0,0 Prozent gestoppt wurde. Seitdem sanken die Sparzinsen bis Anfang 2018 bei Tagesgeld immer weiter. Anlagen auf Tagesgeld sind damit für Sparer noch immer kaum attraktiv. Bei einer Geldanlage in Festgeld ging es zuletzt im Sommer 2016 leicht nach oben, bis April 2018 musste dann jedoch auch hier ein stetiger Rückgang verzeichnet werden.

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Zinserhöhungen in Sicht

Allerdings zeigen sich derzeit Faktoren, die einen Anstieg der Zinsen noch 2018 zur Folge haben könnten. Am 13. Juni 2018 hat die amerikanische Notenbank Fed erneut ihre Zinsen erhöht– bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Zwei weitere Zinserhöhungen könnten 2018 folgen. In den USA liegen die Zinsen daher nun in einer Spanne von 1,75 bis zwei Prozent. Eine zwei vor dem Komma gab es auch in den USA zuletzt vor dem Höhepunkt der Finanzkrise.

Mit Blick auf die Fed geht man derzeit davon aus, dass die Leitzinsen bis Ende des nächsten Jahres auf drei Prozent steigen könnten. Bislang hat die Entwicklung in den USA allerdings noch keine positiven Auswirkungen auf die Zentralbanken in Europa, doch auch in Europa geht man davon aus, dass die Zeit des billigen Geldes bald ein Ende hat.

Fed erhöht Tempo bei Zinserhöhungen

Die Fed erhöht wohl ihr Tempo bei Zinserhöhungen, um negative Folgen durch die Wirtschaftspolitik des USA-Präsidenten abzufedern. Wenn die Straffung der Zinsen zu langsam erfolgt, könnte sich dies negativ auf die US-Wirtschaft auswirken. Im Idealfall will man im kommenden Jahr ein Zinsniveau erreichen, dass die Wirtschaft weder bremst noch ankurbelt. Die Fed sieht die Gefahr, dass durch die Wirtschaftspolitik ihres Präsidenten, unter anderem den enormen Steuersenkungen, die Wirtschaft überhitzt. Damit sind die Zinserhöhungen in den USA die Antwort der Fed auf die derzeitige Wirtschaftspolitik der USA.

Kurswechsel bei der EZB in Sicht

Auch die EZB könnte bald Zinserhöhungen in Angriff nehmen. Ein deutliches Anzeichen hierfür ist, dass die EZB im Juni das Ende ihres Anleihenkaufprogramms für Dezember 2018 festgelegthat. Danach könnte es zu Zinserhöhungen kommen. Bislang geht man an den Märkten davon aus, dass es im Herbst 2019 soweit sein könnte. Dazu kommen weitere Signale, die auf eine Trendwende hindeuten. Außerdem stabilisiert sich die wirtschaftliche Lage in Südeuropa immer weiter. Das Hilfspaket für Griechenland läuft im August aus und auch in Portugal und Spanien stabilisiert sich die Wirtschaft. Für Griechenland wurde letztmalig ein Hilfspaket in Höhe von 15 Milliarden Euro bewilligt. Ab August will sich das krisengeschüttelte Land wieder selbst am Markt mit Kapital versorgen.

Ein weiterer Aspekt, der auf mögliche Zinsanstiege hindeuten kann, ist der Anstieg der Inflationsrate. Zwar ist das Zwei-Prozent-Ziel der EZB noch lange nicht erreicht, der Trend geht jedoch immer mehr in diese Richtung. Lag die Inflationsrate in Deutschland im Dezember 2016 noch bei 1,70 Prozent, so wurde im Mai 2018 eine Teuerungsrate von 2,2 Prozent erreicht.

Höhere Rohölpreise

Nachdem es im Januar 2016 bei den Rohölpreisen zu einem absoluten Tiefpunkt von 41 Cent pro Liter gekommen war, sind die Rohölpreise bis heute wieder angestiegen und lagen im Juni 2018 bei etwa 70 Cent pro Liter. Außerdem werben immer mehr Anbieter aus dem Ausland mit höheren Zinsen um deutsche Sparer. Auch dies kann langfristig zumindest statistisch einen Anstieg der durchschnittlichen Sparzinsen zur Folge haben.

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Argumente gegen rasche Zinserhöhung

Allerdings gibt es auch Faktoren, die gegen einen raschen Anstieg der Zinsen sprechen. Möglicherweise geht die Europäische Zentralbank zu hohe Risiken ein, wenn sie in absehbarer Zeit die Zinsen erhöht. Derzeit führt vor allem die Krise in Italienzu Unsicherheit. Dort bleibt abzuwarten, welchen Weg die neue Regierung in Rom gehen wird. Ein Ausstieg aus dem Euro ist derzeit wohl nicht zu erwarten. Auch die italienischen Banken sorgen weiterhin für Unruhe. So sitzt beispielsweise die Krisenbank Monte die Paschi noch immer auf einem hohen Berg fauler Kredite. Die Bank wurde mittlerweile in eine „Bad Bank“ umgewandelt. Auch andere italienische Banken machen Verluste in Milliardenhöhe.

Hindernis Inflationsrate

Ein weiteres Hindernis für eine Zinserhöhung könnte die Inflationsratesein. Wenn die EZB langfristig nicht ihr Zwei-Prozent-Ziel für die gesamte Eurozone nicht erreicht, könnte dies für eine Stagnation sorgen, die gegen eine Zinserhöhung spricht. In einer Inflationsrate von zwei Prozent sieht die EZB einen idealen Wert für Preisstabilität. Derzeit könnte der Anstieg der Inflation nur auf höheren Energiepreise basieren, was nicht nachhaltig wäre. Für das kommende Jahr hob die EZB ihre Prognose zur Inflation von 1,4 auf 1,7 Prozent an. Allerdings geht man auch für 2020 nicht davon aus, dass die Inflation zwei Prozent erreichen wird.

Krise in Südeuropa

Darüber hinaus muss die EZB noch immer einige Staaten in Südeuropa sowie die dortigen Banken unterstützen. Durch eine Zinserhöhung könnten für diese Banken die Kosten für die Beschaffung von Geld sowie Rückzahlungen steigen. Bei Staatsanleihen könnte dies erneut dazu führen, dass Staaten Pleite gehen könnten. Ein Zinsanstieg könnte zudem Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben. Traditionell gehen Aktienkurse im Falle eines Zinsanstiegs nach unten.

Auch die Gefahr, dass Italien aus dem Euro aussteigt, ist noch nicht endgültig gebannt. Der neue Finanzminister sagte zwar, dass dies derzeit nicht im Gespräch sei und man eine derartige Situation verhindern will, dennoch bleibt abzuwarten, welchen Kurs die neue italienische Regierung langfristig einschlagen wird.

Wirtschaftswachstum verlangsamt sich

Seit Jahresbeginn ist in der Eurozone ein langsameres Wirtschaftswachstum zu verzeichnen. Dies wird unter anderem mit Streiks in mehreren Ländern sowie der Grippewelle, die zu Jahresbeginn lange anhielt, begründet. Eine weitere Stagnation könnte der EZB allerdings ebenfalls einen Strich durch die Rechnung machen. Auf ihrer Juni-Sitzung sagte die EZB, dass der Leitzins mindestens bis Sommer 2018 bei 0 Prozent bleibenwird. Einige Experten sagen allerdings, dass eine weitere Stagnation bei der Inflation die Zinswende ins Jahr 2020 verschieben könnte.

Für 2018 musste die EZB zunächst ihre Wachstumsprognose korrigieren. Man rechnet nun nur noch mit einem Bruttoinlandsprodukt für die Eurozone von 2,1 Prozent. Zuvor ging man von 2,4 Prozent aus. Dies hängt laut EZB-Präsident Mario Draghi auch mit den aktuellen weltweiten Unsicherheiten wie der Gefahr, dass der Protektionismus zunimmt, zusammen. Im ersten Quartal des Jahres konnte das BIP nur ein Plus von 0,4 Prozent erreichen. Zuvor war es in drei Quartalen stets 0,7 Prozent.

Auch in der Schweiz keine Zinserhöhung zu erwarten

In der Schweiz gibt es seit einiger Zeit sogar Negativzinsen. Auch dort ist eine Zinserhöhung derzeit nicht in Sicht. Kürzlich sagte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, dass es für eine Zinserhöhung noch zu früh sei. Die Situation sei noch immer sehr unsicher. Daher führt die SNB ihre lockere Geldpolitik weiter und schließt dabei auch Interventionen am Devisenmarkt nicht aus. Die SNB hat das Ziel, den Schweizer Franken möglichst niedrig zu halten, da dies für den Export im Land ein Vorteil ist. Die jüngsten Krisen wie die Situation in Italien hatten jedoch erneut zu einer Aufwertung des Franken geführt.

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Zinsen bei Autokrediten auf Sechs-Jahres-Tief

Bei den Autokrediten haben die Zinsen ein Sechs-Jahres-Tief erreicht und liegt derzeit nur noch bei 2,94 Prozent. Im Vergleich zu 2012 sind dies 2,03 Prozent weniger.Je nach Anbieter liegen die Unterschiede jedoch bei über vier Prozent. Wer also derzeit ein Auto kaufen möchte, sollte die Angebote der Händler und Banken gut vergleichen. Autokäufer sollten derzeit bei den Angeboten für einen Autokredit ganz genau hinschauen, da auch die Preise für PKWs deutlich gestiegen sind. Der Preis für einen Neu- oder Gebrauchtwagen ist derzeit mehr als 14 Prozent höher als im letzten Jahr, wie eine Auswertung des Fahrzeugmarkts mobile.de zeigt.

Durchschnittlich zahlen Autokäufer für einen Autokredit bei einer Laufzeit von 67 Monaten durchschnittlich rund 15.000 Euro. Der effektive Jahreszins beträgt dabei 2,94 Prozent, daher liegen die Zinsen bei etwa 1.272 Euro. Noch 2012 hätten Autokäufer für einen ähnlichen Kredit 2.169 Euro an Zinsen zahlen müssen. Der Unterschied liegt also bei 41 Prozent.

Effektiver Jahreszins sinkt seit 2012

Seit 2012 sank der effektive Jahreszins bei Autokrediten immer weiter. Noch 2012 lag er bei durchschnittlich 4,97 Prozent. Möglicherweise sinken die Zinsen in diesem Jahr noch weiter, aber im Allgemeinen geht man davon aus, dass die Zinssenkungen bald ihr Ende erreichthaben. Im Vergleich zu 2017 gingen der Effektivzinssatz für Autokredite in diesem Jahr nur um 0,08 Prozent nach unten. Autokäufer sollten daher nicht mehr von weiteren Zinssenkungen ausgehen.

Die hohen Zinsunterschiede bei Autokrediten hängen unter anderem mit der Bonität der Kreditnehmer zusammen. Allerdings gibt es auch in den einzelnen Bonitätsklassen Unterschiede. Bei der besten Bonität kann dieser 4,5 Prozent betragen. Die Zinsspanne liegt in dieser Bonitätsklasse bei 0,69 bis 5,19 Prozent. Daher kann es auch bei bester Bonität zu Preisunterschieden fast 2.000 Euro kommen. Zu diesem Ergebnis kam die FMH Finanzberatung und das Kreditportal smava.

Kreditmarkt sehr intransparent

Da der Kreditmarkt sehr intransparent ist, ist es für viele Kreditnehmer schwierig, sich einen kompletten Überblick zu verschaffen. Dies hat zur Folge, dass der einzelne Kreditnehmer nicht über dies enormen Zins- und damit Preisunterschiede informiert ist. Viele Verbraucher zahlen daher zu viel. Kreditvergleichsrechner können daher Transparenz schaffen und Kreditnehmern helfen, Verluste zu vermeiden.

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Fazit: Steigende Zinsen noch 2018 möglich?

Derzeit erhöht sich die Chance, dass es in Europa bald zu höheren Zinsen kommen könnte. Die seit Jahren niedrigen Zinsen sind ein Nachteil für Sparer, aber für Kreditnehmer ein großer Vorteil. Derzeit deuten allerdings einige Anzeichen darauf hin, dass die Zeit der niedrigen Zinsen bald vorbei ist.

So hat in den USA die Fed bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Zinsen erhöht. Zwei weitere Zinserhöhungen sind geplant. Im Laufe des Jahres 2019 könnten die Zinsen dort auf drei Prozent steigen. Die Fed will mit einem neutralen Zinsniveau wohl auch die Negativfolgen der Wirtschaftspolitik ihres Präsidenten auffangen.

Auch bei der EZB kündigt sich ein Kurswechsel an. Ein deutlicher Fingerzeig ist, dass die Europäische Zentralbank nun endgültig den Dezember 2018 als Ende ihres Anleihekaufprogramms angesetzt hat. Danach könnte eine Zinserhöhung in den Blick genommen werden. Möglicherweise ist es Mitte 2019 soweit.

Allerdings sprechen auch einige Argumente gegen eine Zinserhöhung. So liegt die Inflationsrate noch immer weit vom Zwei-Prozent-Ziel der EZB entfernt. Für 2019 musste die Zentralbank ihre Prognose zur Inflation von 1,7 auf 1,4 Prozent senken und auch für 2020 geht man von einem Wert unter zwei Prozent aus. Darüber hinaus wuchs die Wirtschaft in der Eurozone zu Beginn des Jahres nicht mehr so stark. Die EZB senkte daher ihre Prognose zum Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent auf 2,1 Prozent.

Bei Autokrediten liegt der effektive Jahreszins derzeit auf einem Sechs-Jahres-Tief.Er beträgt derzeit 2,94 Prozent. 2012 waren es noch 4,97 Prozent. Allerdings müssen Autokäufer derzeit davon ausgehen, dass die Zinsen wohl nicht mehr tiefer sinken werden. Im Vergleich zu 2017 gingen die Zinsen bei Autokrediten in diesem Jahr nur um 0,08 Prozent nach unten. Darüber hinaus gibt es auch bei bester Bonität große Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern. Diese können bis zu 4,5 Prozent betragen.

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